GRUSSWORT 3/2017 TITEL 3/2017 Jörg Böthling fotografierte diesen Goldsucher in Burkina Faso Liebe Leserin, lieber Leser, TOD UND AUFERSTEHUNG UNSERES HERRN Jesus Christus hat die Menschheitsge- schichte so radikal verändert, wie kein anderes Ereignis. Der Sohn Gottes nimmt uns Menschen mit in das Ereignis der Erlösung. Das gibt unserem Leben hier auf Erden eine ganz neue Ausrichtung, weil wir nicht mehr nur auf uns verwiesen sind. Das lässt einen anderen Umgang mit den Menschen und dieser Welt zu, weil wir nicht mehr nur auf unseren kurzlebigen Vorteil schauen müssen. Wir können aus der Klugheit handeln, uns für Gerechtigkeit einsetzen, tapfer daran arbeiten und uns in Mäßigung üben. Das Osterfest und die Feier der Osterzeit bis Pfingsten lässt dies auch in den Schrifttexten in besonderer Weise immer wieder anklingen. Papst em. Benedikt XVI., unser ehe - maliger Zentralratsvorsitzender, der unserer Arbeit bis zum heutigen Tag verbunden ist, hat sich in seinem Leben im Dienst der Kirche dafür eingesetzt, dass Menschen diese Auferstehungs hoffnung zuteil wird. Da ist es ein schönes Zusammenspiel, dass wir ihm am diesjährigen Oster sonntag zu seinem 90. Geburtstag gratulieren dürfen. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute und vor allem Gottes Segen für seinen Lebensweg. Der Einsatz für Gerechtigkeit aus dieser Auferstehungshoffnung ist zum Beispiel auf den Philip - pinen erlebbar. Dort konnte ich vor kurzem die Jungen- und Mädchenwohnheime der Organi - sation Preda mit ihrem Gründer Father Shay Cullen besuchen. Zwei Berichte über die Arbeit von Preda finden Sie in diesem Heft. Auch in Burkina Faso, unserem diesjährigen Partnerland für die Kampagne zum Welt missions - monat Oktober, spielt der gelebte Glaube im täglichen Leben eine wichtige Rolle. Bei einer Reise zur Vorbereitung für den Herbst konnten wir dort die Bischöfe, Gemeinden, Katechisten, Projekte und Projektpartner besuchen. Die Arbeit im Frauen haus von Sr. Yvonne Clémence Bambara, die auch zu uns kommen wird, ist ein wichtiger Kampf gegen Aus beutung und Unterdrückung. Die Lebensge schichten der Mädchen und jungen Frauen gehen unter die Haut, aber es ist auch gut zu sehen, wie sie dort ihre eigene Würde entdecken und mit Hilfe der Schwestern ein eigenständiges Leben beginnen können. Unterstüt zung ist auch in dem Goldsuchercamp von Fada N’Gourma notwendig. P. Jacob Lompo setzt sich dafür ein, dass die Menschen nicht auf Kosten einer guten Ausbildung ausgenützt und sie so für immer vom blendenden Gold versklavt werden. Aus der Auferstehungshoffnung heraus das eigene Leben gestalten, und unser gemeinsames Haus, wie es Papst Franziskus immer wieder ins Bewusstsein rückt, so zu gestalten, dass es eine Wohnstatt wird für alle Menschen über Grenzen und Kontinente hinweg – das ist unser Auftrag. Ihnen allen, die sie uns dabei auf unterschiedlichste Weise unterstützen, sage ich ein herzliches Vergelt’s Gott. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine frohe Feier des Osterfestes. Ihr Monsignore Wolfgang Huber missio 3/2017 | 3