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mm_ebooks_05_2017

Der Frieden ist zurück: junge Menschen im Fuß - ballstadion der Hauptstadt von Burkina Faso. Der Triumph der Jugend 2014 hat ein Volksaufstand in Burkina Faso der Herrschaft von Präsident Blaise Compaoré ein Ende gesetzt. Er war 27 Jahre lang an der Macht. Der Wandel ging von der Zivilgesellschaft aus, vor allem von der Jugend des Landes. Einer der Hauptgründe war ihre hohe Arbeits - losigkeit – ein Problem, das jedoch weiterhin besteht. Von Boukari Ouoba ENDE OKTOBER 2014 gehörte Ouagadougou dem Volk. Hunderttau- sende marschierten über die Hauptver- kehrsadern der burkinischen Haupt- stadt, in der Mehrheit junge Menschen. Sie wollten endlich Blaise Compaoré los- werden, der sich anschickte, zum wie- derholten Male die Verfassung zu än- dern, um an der Macht zu bleiben. Bereits 1997 hatte sein Regime den Artikel geändert, der die Amtszeiten des Staatschefs auf zwei aufeinanderfolgen - de beschränkte. 2000 musste es diese Regelung jedoch wieder einführen. Mit politischen und rechnerischen Tricks hielt sich Compaoré, der 1987 nach dem Putsch gegen seinen Vorgänger Thomas Sankara an die Macht gekommen war, 27 Jahre lang an der Staatsspitze. Der eins - tige sozialistische Revolutionär Sankara war 1983 selbst durch einen Staatsstreich des Militärs an die Macht gelangt. Com- paorés Amtszeit wäre 2015 laut Verfas- sung endgültig zu Ende gewesen. Die Abstimmung im Parlament über die Verfassungsänderung war für den 30. Oktober geplant. Doch nach den massiven Volksprotesten entmachtete das Militär an diesem Tag die Regierung und löste das Parlament auf. Tags darauf trat Compaoré zurück; wenig später flüchtete er außer Landes. Nach 27 Jahren stand fest: „Es reicht!“ Der Aufstand gegen die Regierung war nicht über Nacht entstanden. Im Volk herrschte große Unzufriedenheit wegen extrem hoher Arbeitslosigkeit, Korrup- tion und schlechter Regierungsführung. Seit 2013 hatten sich NGOs gegen eine weitere Amtszeit Compaorés gebildet, darunter Balai citoyen, Collectif anti ré- férendum (CAR), Mouvement du 21 juin (M21), Ça Suffit, Ligue des jeunes und Mouvement Brassard Noir (MBN). Die Jugend des Landes glaubte fest daran, dass sich ihr politisches Schick- sal auf der Straße entscheiden würde. Von den neu gegründeten NGOs spielte Balai citoyen mit ihren Ikonen, den Mu- sikern und Aktivisten Sams’K Le Jah und Smockey, die wichtigste Rolle. Zu ihr ge- hörten Juristen, Ökonomen, Journalisten und vor allem Studenten von der Uni- versität von Ouagadougou. Der Grundstein für Balai citoyen wur - de am 13. Mai 2013 auf dem Campus ge- legt. In Reaktion auf die Diskussion über die geplante Verfassungsänderung schu- fen Studenten einen Debattierzirkel mit dem Titel „Deux heures pour nous deux heures pour l’Afrique“ (Zwei Stunden für uns, zwei Stunden für Afrika), aus dem g n i l h t ö B g r ö J : s o t o F 22 | missio 5/2017

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