MISSIO FÜR MENSCHEN Stimmen aus Westafrika Zum Monat der Weltmission (WMS) im Oktober sind Gäste aus Burkina Faso in den bayerischen Diözesen und im Bistum Speyer zu Gast. DVD MIT KURZFILMEN - BURKINA FASO Die Kurzfilme geben einen Einblick in das westafrikanische Land und stellen die Gäste zum Monat der Weltmission vor. Kontakt: redaktion@missio.de, Tel: 089-5162-612 „Der Kampf gegen die Armut ist noch nicht zu Ende. Er hat gerade erst begonnen.“ ABBÉ JACOB LOMPO setzt sich in der Diö - zese Fada N’Gourma für die Jugend ein. Statt in die Schule zu gehen versuchen viele ihr Glück als Goldsucher. In den ungesicherten Stollen setzen sie ihre Gesundheit und ihr Le- ben aufs Spiel. Selbst Kinder arbeiten dort. Der Priester besucht die Goldsucher regelmä- ßig, hört zu und bietet Unterstützung an. Die Diözese hat in der Region mehrere Schulen gebaut, um den Jugendlichen andere Per- spektiven zu bieten. MODESTE KAMBOU geht in der Diözese Gaoua der Frage nach, inwieweit sich christli- cher Glaube und traditionelle Vorstellungen „Die Christen werden dann akzeptiert, wenn sie das Leben der Menschen besser machen.“ miteinander vereinbaren lassen. Der Bischof kennt die unterschiedlichsten Ethnien und Kulturen der Region gut und findet, dass lo- kale Bräuche trotz Fortschritt nicht verloren gehen dürfen. Wer ihm zuhört, kann span- nende Geschichten über Riten, Geisterglaube und Inkulturation erfahren. KARDINAL PHILIPPE OUÉDRAOGO ist Erz- bischof von Ouagadougou. Er setzt sich stark für den interreligiösen Dialog ein. Toleranz kennt er aus der eigenen Familie: Einige sei- ner Geschwister sind Muslime, andere Chris - ten. Nach den politischen Unruhen und dem „Unsere Kultur beruht auf Toleranz“ gescheiterten Militärputsch 2015 warb er au- ßerdem für Solidarität und Versöhnung. Dafür erhielt er im ganzen Land große Anerkennung. JOACHIM OUÉDRAOGO arbeitet in der Diö - zese Koudougou für Frieden und interreligiö- sen Dialog. Der Bischof sieht sein Land ei- gentlich als Modell der Toleranz zwischen den „Radikale wird es immer geben. Wir müssen dafür sorgen, dass sie nicht gewinnen.“ Religionen. So verläuft das Zusammenleben vielerorts friedlich. Ehen zwischen Christen und Muslimen sind keine Seltenheit. Doch der Einfluss von radikalen Islamisten wächst. Es war ein großer Schock, als im Januar 2016 Mit- glieder der Terrororganisation „al Qaida im Maghreb“ ein Hotel in der Hauptstadt Ouaga- dougou stürmten und 30 Menschen töteten. YVONNE CLÉMENCE BAMBARA leitet in der Stadt Bobo-Dioulasso ein Zentrum der „Schwestern vom Guten Hirten“, in dem Mäd- chen und Frauen Zuflucht finden, die sonst „Frauen und Mädchen dürfen „Frauen und Mädchen dürfen keine Handelsware sein.“ keine Handelsware sein.“ niemanden haben. Sie sind Opfer von Ge- walt, Zwangsverheiratung, Menschenhandel und Prostitution. Bei den Schwestern finden sie Schutz, psychologische Betreuung und die Möglichkeit, eine Ausbildung zu machen. Es ist eine mutige Arbeit, denn nicht jeder sieht es gerne, wenn den Frauen geholfen wird. CÉCILE BELOUM unterstützt in der Diözese Ouahigouya Frauen und Kinder. Die enga- gierte Katholikin ist fünffache Mutter, aus- „Das ist meine Art, Gott danke zu sagen!“ gebildete Krankenschwester und ehemalige Politikerin. Sie war unter anderem Abgeord- nete in der Nationalversammlung und Minis - terin für Parlamentsbeziehungen. Heute kämpft sie mit ihrer eigenen Organisation gegen Zwangsverheiratung und weibliche Genitalverstümmelung sowie für die Gleich- berechtigung von Mann und Frau. Mit ihrem Engagement will sie Gott Danke sagen. „Es ist wichtig, junge Leute auf dem Weg ihrer Berufung zu begleiten.“ ABBÉ FELIX OUÉDRAOGO wurde 2011 zum Priester geweiht und lebt derzeit im Benedik- tinerkloster Melk in Österreich. Der junge Priester begleitet Anwärter auf das Priester- amt auf ihrem Weg. Im Monat der Weltmission ist Abbé Felix, der gut Deutsch spricht, neun Tage lang für missio im Einsatz. A 38 | missio 5/2017 i d m h c S a t i r a M , ) 3 ( g n i l h t ö B g r ö J : s o t o F