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mm_ebooks_06_2017

FACETTEN INTERNATIONAL Ein Drittel des Landes unter Wasser Soforthilfe für die Opfer der Flut in Nepal und Indien GANZE FAMILIEN harren auf Dämmen aus. Sie sind durchnässt und weiteren Regenfällen ausgesetzt. Viele Dörfer sind von der Außenwelt abge- schnitten. Helfer versuchen, mit selbst- gebastelten Flößen die Flutopfer zu er- reichen. Es sind die heftigsten Regenfälle seit rund 15 Jahren, mit denen der Mon- sun derzeit über Südasien hereinbricht. Besonders hart trifft es die Menschen in Nepal, Nordindien, Pakistan und Bangla- „Mehr als 34 000 Häuser sind geflutet, davon mehr als 1 000 völlig zerstört.“ In der fruchtbaren Tiefebene Terai, die sich rund 800 Kilometer entlang der indi- schen Grenze zieht, stünden bis zu 80 Prozent des Ackerlandes unter Wasser. Jetzt, da die Pegelstände pausieren, wird für die betroffenen Menschen das Ausmaß der Katastrophe erst ersichtlich. Simick: „Alles ist mit Schlamm bedeckt oder völlig zerstört. In vielen Regionen werden die Nahrungsmittel knapp. Die Menschen haben große Angst vor Seuchen durch verunreinigtes Trinkwasser.“ Das Apostolische Vikariat in Kathmandu hat eine Soforthilfe für die Flutopfer gestartet: „In den Pfarreien helfen alle zusam- men, um das Nötigste für die Opfer möglich zu machen: Es- sen, Trinkwasser, medizinische Versorgung. In unseren Kirchen, Gemeindezentren und Schulen kommen die obdachlos gewor- denen Menschen unter und er- halten – soweit es geht – eine Mahlzeit.“ Auch in Nordindien, entlang der Grenze zu Nepal, ist die Situation dramatisch, wie der Direktor des Sozialdienstes der Di- özese Muzaffarpur berichtet: „Wer kann, rettet sich in höher gelegene Gebiete. Teilweise sitzen die Menschen auf Däm- men, dem Regen aus- gesetzt. Dort warten sie auf Hilfe. Beson- ders alte Menschen, Kranke und Kinder sind in großer Ge- fahr“, schreibt Fr. Maria Selvam. „Die Menschen brauchen dringend Nahrungs- mittel, Wasserreinigungstabletten, Hygi - ene-Utensilien, Zeltplanen und Decken.“ desch. Allein im indischen Bundesstaat Bihar sind offiziellen Angaben zufolge mehr als 17 Millionen Menschen von Überschwemmungen betroffen. Mehr als 500 Menschen kamen ums Leben. In der Millionenmetropole Mumbai kam der Verkehr zum Erliegen. In Nepal stand zeitweise ein Drittel des Landes unter Wasser. Von „desaströsen Zuständen“ berich- tet Paul Simick, Apostolischer Vikar von Nepal. Besonders die östliche Region des Landes sei von heftigen Überschwem- mungen und Erdrutschen betroffen. 10 | missio 6/2017 Für missio-Präsident Monsignore Wolf gang Huber ist dieser heftige Mon- sun mit seinen verheerenden Folgen ein deutliches Zeichen: „Immer häufiger werden die Menschen in diesen Regio- nen Opfer von Naturkatastrophen. Ihre Häuser werden zerstört, die Ernten fal- len aus. Ganze Familien verlieren ihre Existenzgrundlage. Diese Menschen sind auch Opfer eines von uns allen verschul- deten Klimawandels und eines gewis- senlosen Raubbaus entlang der Flüsse,“ betont Huber. „Wir müssen künf tig noch stärker nachhaltige Ideen zum Schutz von Umwelt und Natur in diesen Regio- nen unterstützen und gleichzeitig hier bei uns die Menschen sensibilisieren,“ fordert der missio-Präsident. In Indien fördert missio München unter anderem Baumpflanzaktionen ge- gen die Versteppung. In Nepal ist seit dem Erdbeben 2015 der Wiederaufbau „Wir müssen künftig noch stärker nachhaltige Ideen zum Schutz von Umwelt und Natur in diesen Regionen unterstützen und gleichzeitig hier bei uns die Menschen sensibilisieren.“ von Häusern ein Schwerpunkt der mis- sio-Projektförderung. Für die Opfer der jetzigen Flut hat das Hilfswerk 100 000 Euro Soforthilfe bereitgestellt. A KRISTINA BALBACH ) 3 ( t a v i r p , v i h c r A , k r a t S z t i r F : s o t o F

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