GRUSSWORT 6/2017 TITEL 6/2017 Hoch auf dem Baumwollwagen: Jörg Böthling foto - grafierte diesen schlafenden Jungen. Liebe Leserin, lieber Leser, MENSCHLICHE SCHICKSALE, Biographien und der Einsatz von Menschen für die Lebensqualität vor Ort stehen im Mittelpunkt der Arbeit von missio. Anhand von verschiedenen Beispielen in unterschiedlichen Ländern Afrikas und dem Nahen Osten wird dies in diesem Magazin lebendig. Da geht es oft um schwierige Zusam- menhänge, menschliche Schicksale, die durchaus zu einem Hadern mit Gott ver- führen können. Da tut ein Blick auf den Anfang des menschlichen Daseins und sei- ner Präsenz in dieser Welt gut. Er kann uns zeigen, was der Wille Gottes ist und was seine Intention bei der Erschaffung der Menschen war. Nicht Willkür, Zufall, verbunden mit einem daraus sich entwickelnden fatalistischen Lebensstil, stehen da im Fokus, sondern er, Gott selbst, bringt sich hier ein. Die Geschichte Gottes mit uns Menschen ist von Anfang an eine Liebesgeschichte: „Gott schuf den Menschen als sein Abbild, als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie.“ (Gen 1,27f.) Das ist es, woran wir in un- seren jeweiligen Lebensumständen und –geschichten immer wieder Maß nehmen dürfen. Wir sind nicht uns selbst überlassen, sondern unserem Schöpfer immer wie- der verpflichtet und können uns auf seinen Segen berufen. Das bedeutet, dass uns diese Liebesgeschichte und dieses von ihm gelegte Fundament im konkreten Han- deln immer wieder herausfordern. Überall dort, wo nicht mehr sichtbar und erlebbar wird, dass der Mensch Abbild Gottes ist, da dürfen wir nicht wegschauen oder uns zurückziehen, sondern da ist unsere Hilfe gefragt. Das gilt insbesondere im Flüchtlingslager in Kakuma, bei den Dassanetch-Nomaden in Kenia, den Jesiden aus dem Sindschar-Gebirge oder den Menschen zu unterschiedlichen Zeitspannen in Südafrika und in Aleppo. Diese Menschen, sie sind Gesegnete, wie es im Buch Genesis heißt. Das bedeutet: Gott spricht ihnen Gutes zu. Um dies erfahrbar und tatsächlich erlebbar zu machen sind die Missionare und Missionarinnen wichtig, die das Leben mit ihnen teilen. So kann das Wort Gottes in dieser Welt wirkmächtig sein und seine Präsenz auch in schwie- rigen Lebensumständen sichtbar werden. Dies verbindet uns über die Kontinente hinweg. Ich bin dankbar, dass wir mit Ihrer Hilfe, liebe Leserinnen und Leser, in unterschied - lichen Projekten das Wort aus dem Buch Genesis: „Und Gott segnete sie“ für Menschen in Afrika, Asien und Ozeanien erlebbar machen können. Gott vergelte es Ihnen und stärke Sie dadurch in der Gewissheit, von ihm geliebt zu sein. Ihr Monsignore Wolfgang Huber missio 6/2017 | 3