MISSIO FÜR MENSCHEN Ein Leben für die Nomaden Pater Florian Prinz von Bayern spricht bei missio über sein Leben in Kenia. SEIT SEINEM LETZTEN BESUCH in der bayerischen Hei- mat ist viel passiert. Man merkt Pater Florian an, dass er gerne er- zählt und auch ein bisschen stolz darauf ist, was sie in Illeret im äußersten Norden Kenias in den vergangenen drei Jahren ge- schaffen haben: Gemeinsam mit einem Team aus Pädagogen hat der Missionsbenediktiner eine mobile Schule für die Kinder der Dassanetch-Nomaden entwickelt. Den rund 80 Besuchern bot sein Vortrag im Haus der Weltkirche einen außergewöhnlichen Einblick in das Le- ben der Nomadenvölker, die am Ostufer des Turkanasees siedeln. Weil zunehmende Dürreperioden das Leben als Viehhüter immer schwieriger machen, will Pater Florian der jungen Generation eine Alternative bieten. „Die Dassanetch wollen ihre Kinder nicht auf eine Schule im Ort schicken, weil sie sonst dort bleiben würden und ihre Traditionen verloren gehen würden“, sagt Pater Flo- rian. Das bedeute aber nicht, dass sie ihren Kinder überhaupt keine Bildung ermöglichen wollen. Pater Florian hat eine Umfrage gestartet und herausgefunden: 90 Prozent der Dassa- netch würden ihre Kin- der zum Unterricht schicken, wenn sie da- für ihr Nomadenleben nicht aufgeben müss- ten. Also hat er be- schlossen: Die Schule muss zu den Nomaden kommen. Auf das Le- ben der Menschen angepasste Lernmaterialien und ein Klassenzimmer, das unter einen Baum passt – so lautet die Grundidee. Mobiles Klassenzimmer unterm Baum für die Kinder der Nomaden. Selbst das kenianische Bildungsministerium schaut gespannt auf das Pilotpro- jekt. „Bisher sind alle Versuche der Regierung ein Schulsystem für die Nomaden aufzubauen gescheitert“, sagt Pater Florian. Sein Ziel: „Eine breite Grundbildung für alle Kinder der Dassanetch – danach sieht man weiter.“ missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber betonte, dass es Leute wie Pa- ter Florian seien, die das Netzwerk der katholischen Kirche weltweit prägen und mit denen man zusammenarbeiten will. Für missio war Pater Florian, der seit 2002 im kenianischen Illeret lebt, zudem ein besonderer Ehrengast. Schließlich grün- dete sein Ur-Ur-Ur-Großvater, König Ludwig I., im Jahr 1838 den Ludwig Missi- onsverein, das heutige Hilfswerk missio. A STEFFI SEYFERTH 38 | missio 6/2017 Hilfe für die Helferinnen Pastoralassistenten fördern Schwesternausbildung MIT EINEM TEIL der Kol- lekte ihres Aussendungsgottesdiens - tes unterstützen künftige Pastoralas- sistenten aus der Erzdiözese München und Freising ein missio-Ausbildungs- projekt von Schwes tern in Burkina Faso. Pastoralassistentin Magdalena Dobler überreichte den Scheck in Höhe von 550 Euro im Haus der Welt- kirche an den Präsidenten des Hilfs- werks, Monsignore Wolfgang Huber, und an Heidrun Göttler von der mis- sio-Projektförderung. Mit der Spen de erhält eine Schwester im Noviziat in der Diözese Ouagadougou für ein Jahr einen Zuschuss zu Ausbildung und Unterhalt. Die Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis arbei- ten in Schulen, Krankenstationen und Waisenhäusern. ) 2 ( t a v i r p , ) 3 ( o i s s i m : s o t o F