BLICKFANG BANGLADESCH Fluchtweg BIS ZUR BRUST im Wasser, das schlafende Kind auf dem Arm, kämpft sich dieses Paar die letzten Meter durch den Fluss Naf. Das Gewässer bildet die Grenze zwischen Myanmar und Bangladesch. Ein Boot hatte die junge Familie kurz zuvor ab- gesetzt. Sie gehört der in Myanmar verfolgten muslimischen Volksgruppe der Rohin- gya an. Nach den jüngsten Zusammenstößen zwischen Rohingya-Rebellen und dem Militär ist die Gewalt auch gegen Zivilisten eskaliert. Rund 400 000 Menschen sind bereits in das benachbarte Bangladesch geflohen. Doch auch dort haben die meisten weder eine Unterkunft noch ausreichend zu essen. Myanmars Staatschefin, die Frie- densnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, äußerte sich lange Zeit nicht zu der huma- nitären Katastrophe im eigenen Land – erstmals Mitte September. Zuvor hatte Papst Franziskus zu Hilfe für die Rohingya aufgerufen und an die politisch Verantwortlichen appelliert. Im November will das Oberhaupt der katholischen Kirche selbst nach Myan- mar und Bangladesch reisen und sich für den Frieden einsetzen. A STEFFI SEYFERTH s r e t u e R / n i a s s o H r i n o P d a m m a h o M : o t o F 6 | missio 6/2017