16 | missio 2/2017 EIN TAG DER TRAUER sei es, aber auch ein Tag der Freude. Die Dele- gation aus der großen Moschee von Dori in Burkina Faso hat soeben das katholi- sche Bischofshaus betreten. „Bitte, neh- men Sie doch Platz,“ sagen die Gastge- ber. Man reicht kühles Wasser und etwas roten „Bissap“, das beliebte Getränk aus Hibiskusblättern. Warum die Trauer, warum die Freude? Vor wenigen Tagen ist der Imam von Dori verstorben. Ein großer Verlust für die muslimische Ge- meinde. Aber es gibt jetzt einen Nach- folger: El Hadji Mahamoudou Yaha Cissé. Begleitet von einigen Beratern will er sich bei seinen katholischen Nachbarn vorstellen. Die Christen empfangen ihn gerne. In grünes Gewand gehüllt, blickt er in die Runde. Sprechen wird der Imam heute nicht selber. Das übernimmt einer seiner Be- gleiter. Der ergreift höflich das Wort – und spricht einen leisen, großen Satz des Dankes: „Ihr Christen wart immer an un- serer Seite. An guten Tagen und an schlechten Tagen. Und an normalen Ta- gen.“ Fangen wir gleich bei den schlechten Tagen an, denn davon gab es genug in der letzten Zeit. Ob in Burkina Faso oder anderswo. Es war ein großer Schock, als am 15. Januar 2016 sechs bewaffnete At- tentäter in der Hauptstadt Ouagadougou auf die Avenue Kwame Nkrumah traten und ein Café und danach ein mehrstö- ckiges Hotel stürmten. Sie nahmen 147 Geiseln, 30 Menschen kamen ums Le- ben, viele davon Ausländer aus Staaten VOR ORT BURKINA FASO