41 Für ein unabhängiges Leben missio 2/2017 | MISSIO STIFTUNGEN ALLES BEGANN, als die Or- densgemeinschaft der „Missionaries of the Holy Cross“ 2004 eine unterirdi- sche Wasserquelle auf ihrem Grund- stück im tansanischen Puma entdeckte. Frisches, klares Trinkwasser. In einer Gegend, in der kaum ein Baum wächst, war das eine Riesenüberraschung und der Start für ein neues Projekt: Die Quelle wurde erschlossen und eine Wasserabfüllanlage gebaut, in der anfangs jede Flasche noch per Hand befüllt wurde. Arbeitsplätze wurden geschaffen und die um- liegenden Dörfer mit gutem Trinkwasserversorgt. „Wichtig war für uns auch, dass wir mit den Einnahmen unsere Schulen, in die vor allem arme Kinder und Waisenkinder gehen, fördern können und wir hoffen auf diese Weise, irgendwann überhaupt keine Spenden mehr dafür zu benötigen“, sagt Pater Antonius Mamsery. Einer, der dieses Vorhaben unterstützt, ist Richard Distl. Der Unternehmer aus München hat die Kosten für die Elektroinstallation der neuen, modernisierten Pro- duktionshalle übernommen. Distl, der 1986 die Instrument Systems GmbH gründete und zu einem weltweit erfolgreichen Unternehmen für Lichtmesstechnik ausbaute, wollte schon immer etwas von seinem Glück zurück geben. Und das macht er nun – mit einer eigenen Stiftung und viel Engagement. Denn nur Geld zu geben reicht ihm nicht. Distl reiste nach Südamerika, weil er die Projekte kennenlernen wollte, die er dort unterstützt. Pater Antonius aus Tansania traf er in München, als dieser auf Be- such in Deutschland war. Denn Distl interessiert sich für die Menschen, die versu- chen, in ihrer Heimat eine bessere Zukunft zu schaffen. Und es macht ihm Spaß, selbst so viel Neues durch die persönlichen Begegnungen zu lernen. Die nötige Zeit dazu hat er, seit er seine Firma vor drei Jahren freiwillig verlassen hat. Distl ist es wichtig, dass Menschen in benachteiligten Regionen dieser Erde ihr Le- ben unabhängig bestreiten können. „Eines der wichtigsten Dinge, die ich durch den Aufbau eines eigenen Unternehmens erfahren habe, ist es, Arbeitsplätze zu schaf- fen“, sagt er. „Das Projekt in Tansania hat mir gut gefallen, weil es dieses Kriterium erfüllt und noch dazu etwas für den lokalen Markt produziert und nicht für das Aus- land.“ Auch wenn der Ex-Unternehmer weltweite Handelsbeziehungen nicht schlecht redet, seine Firma agiert schließlich selbst global, ist er der festen Überzeugung, dass Unternehmen eine Verantwor- tung gegenüber den Bewohnern haben, in deren Län- dern sie Geschäfte machen. „Mir wurde einfach klar, dass wir unseren Wohlstand hier, auch derArbeit, der Existenz und wahrscheinlich auch der Ausnutzung solcher Menschen und Bevölkerungen zu verdanken haben“, sagt Distl. Irgendwann will er PaterAntonius in Tansania besuchen. Es ist einer von vielen Plänen, die Distl sich noch vorgenommen hat. A Familie-Distl-Stiftung will Arbeitsplätze schaffen Ansprechpartnerin für Stiftungen und Vereine: Ulrike Philipp Telefon: 089 / 51 62-295 Fax: 089 / 51 62-350 E-Mail: u.philipp@missio.de WAS KOMMT ... j MÜNCHNER STIFTUNGSFRÜHLING Vom 24. – 30. März 2017 präsentiert sich das Hilfswerk missio auf dem Münchner Stiftungsfrühling. Bei Vorträgen und Aktionen zeigt missio, wie es die Lebenssituation der Menschen in Afrika, Asien und Ozeanien verbessert und Fluchtursachen bekämpft. A So bringt der Flucht-Truck, eine multi- mediale Ausstellung, den Teilnehmern die Themen Verfolgung, Menschen- rechtsverletzungen, Katastrophen und Hunger näher und bietet Raum für Austausch und eigene Gedanken. A In dem Workshop „Die Schätze meines Lebens“ wird Kindern eine ganz beson- dere Geschichte über das Glück er- zählt. Es geht um Zufriedenheit und um die sichtbaren und unsichtbaren Schätze des Lebens. A In Vorträgen zum christlich-islami- schen Dialog sowie zur Wirkungsweise von missio-Projekten erfahren die Zu- hörer viel über die Herausforderungen und die Arbeitsweise von missio in Afrika, Asien und Ozeanien. Die Veranstaltungen finden in der BMW Welt und bei missio München statt. Weitere Infos sowie vollständiges Programm unter: www.muenchnerstiftungsfruehling.de Die neue Produktionshalle im Bau. Richard Distl (Mitte) mit Mitarbeitern einer christlichen Schule in Guatemala. Telefon: 089 / 5162-295 Fax: 089 / 5162-350