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mm_ebooks_02_2017

„Entwicklung kommt nicht von oben. Die Leute müssen sich selber entwickeln“, betonte Pa- ter Florian im Interview mit dem missio magazin (2/2012). Seinem Grundsatz, „den Men- schen nicht nur das Seelenheil, sondern auch das praktische Leben“ zu bringen, ist der Mis- sionsbenediktiner treu geblieben: Er lebt mit dem Hirtenvolk der Dassanech im kleinen Ort Illeret im äußersten Norden Kenias, 1000 Kilometer von der kenianischen Hauptstadt Nairobi entfernt. Dort ist er Seelsorger und kümmert sich mit seinen Mitbrüdern um die alltäglichen Herausforderungen: etwa, dass die Dassanech durch Viehhandel ein Einkommen erwirt- schaften können, dass Fahrzeuge fahrtüchtig bleiben, dass Wasser und Lebensmittel nach Illeret kommen. Die Missionsstation Illeret ist ein abgelegener Ort – allerdings nicht aus Sicht des Urenkels des letzten bayerischen Kö- nigs Ludwig III. „Illeret liegt genau auf halber Strecke zwischen Addis Abeba und Nairobi. Wir sind also genau mittendrin!“ P. Florian von Bayern ist Ur-Ur-Ur-Enkel König Ludwig I., der 1838 den Ludwigverein, den spä- teren Ludwig-Missionsverein und das heutige missio München, gründete. Familientradition also? „Ganz allgemein ist das Christentum im- mer schon tief verwurzelt gewesen in unserer Familie. Und die Mission ist immer ein Teil des christlichen Glaubens. Aber für Afrika und das Missionarsleben habe ich mich sicher nicht deshalb entschieden, nur weil es zur Familientradition gehört.“ Das Mitglied des bayerischen Königshauses wurde 1957 als zweites von sieben Geschwistern geboren und auf den Namen Franz-Josef getauft. Seine Priesteraus- bildung begann er im Stift Heiligenkreuz bei Wien, wurde Novize bei den Missions- benediktinern in St. Ottilien und ging schließlich nach Kenia. 2001 kam er nach Illeret, wo er, kurz durch die Leitung des Klosters Tigoni bei Nairobi unterbrochen, seither lebt. Die Herausforderung, der sich der Ur-Ur-Ur-Enkel des missio-Gründers derzeit stellt, ist die Entwicklung von mobilen Schulen für die Kinder der Dassanech. Dassanech-Eltern schicken die Kinder oft nur widerwillig, sporadisch oder gar nicht in die Schule, weil es ihnen wichti- ger erscheint, dass sie das Vieh hüten. Wenn die Kinder also nicht zur Schule kommen, so der pragmatische Missionsbenediktiner, kommt die Schule zu ihnen. BARBARA BRUSTLEIN 37 missio 2/2017 | PATER FLORIAN VON BAYERN Pater Florian zu Besuch bei missio. Foto: Fritz Stark

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