17 missio 2/2017 | wie Kanada, den USA und Frankreich. Aber auch viele Einheimische. Es war ein Terroranschlag, verübt von Männern und – mindestens – zwei Frauen, die der Organisation „al Qaida im Maghreb“ (AQIM) angehörten. Eine von jenen Vereinigungen also, die sich auf den Islam berufen und davon über- zeugt sind, Ungläubige töten zu müssen. Muslime sind die Mehrheit, die Christen haben politischen Einfluss Typisch für das Land Burkina Faso ist ein solches Ereignis nicht, im Gegenteil. „Unser Land ist ein Modell für den Dia- log und der Toleranz zwischen den Reli- gionen,“ betont Bischof Joachim Oué- draogo. Er war sechs Jahre Bischof in Dori, und leitet jetzt das Bistum Kou- dougou. Er sieht den Einsatz für Frieden, Verständigung und dafür, dass sich Men- schen unterschiedlicher Glaubensrich- tungen besser verstehen, als eine seiner großen Aufgaben. Je nach Statistik und je nach Region sind die Muslime in Burkina Faso deut- lich in der Mehrheit. Bis zu 80 Prozent bekennen sich zum Is- lam, Christen machen etwa 15 Prozent des Landes aus. Traditio- nelle Religionen haben ebenfalls viele Anhän- ger. Dialog und Aus- tausch seien in der Kul- tur des Landes tief ver- wurzelt, sagt Bischof Joachim: „Wir lachen gemeinsam, wir strei- ten gemeinsam.“ Die ersten Muslime kamen vor langer Zeit als arabische Händler über die großen Karawanenstraßen. Christliche Missionare aus Europa sie- delten sich erst mit den französischen Kolonialherren Anfang des 20. Jahrhun- derts an. Während Muslime im Ge- schäftsleben als Händler auf den Märk- ten arbeiten, haben die Christen größe- ren Einfluss in der Politik. Dass es innerhalb derselben Familie viele unterschiedliche Glaubensrichtun- gen gibt, ist weit verbreitet. Gemischte VOR ORT BURKINA FASO DIALOG ZWISCHEN MOSCHEE UND KATHEDRALE: Joachim Ouédraogo trifft die muslimische Gemeinde Sichtbare Minderheit: Gläubige beim katholischen Gottesdienst in Koudougou