33 missio 2/2017 | bacher. Sein Urgroßvater Ludwig III. war der letzte bayerische König, seine Mutter ist eine Erzherzogin von Öster- reich. Er hätte als Mitglied des Hoch- adels ein privilegiertes Leben führen können. Doch er entschied sich gegen jeden Besitz, wurde Mönch und Priester bei den Benediktinern. Sein Orden gab ihm den Namen Florian. 1984 sandte ihn die Abtei Sankt Ottilien am Ammersee als Missionar nach Afrika. Seit 15 Jahren lebt der Prinz im Busch, in einem Dorf namens Illeret im äußersten Norden von Kenia, nahe der Grenze zu Äthiopien. Die nächste Teerstraße liegt hunderte Kilo- meter weit entfernt. Kenias Regierung vernachlässigt die Region, es gibt weder Strom noch Geldwirtschaft. Die weni- gen von ausländischen Organisationen gebauten Schulen stehen leer, weil die Hirten ihre Kinder lieber zum Viehhüten schicken als in die Schule. Pater Florian ist derjenige, der hier anpackt. „Ora et labora“, bete und ar- Alltägliches Miteinander: Köchin in der Missionsstation (oben), Tischgebet mit Neffen als Besucher (unten) beite – so lautet die Regel der Benedik- tiner. Der Mönch aus Bayern wurde in Afrika zum Handwerker und Baumeis- ter. Zuerst errichtete er das Kloster, größtenteils mit den eigenen Händen, dann eine Werkstatt, in der er junge Männer als Automechaniker anlernt. Er vollendete den Bau der Kirche von Ille- ret. Seine windbetriebene Anlage pumpt Wasser aus einem Brunnen am See her- auf zum Kloster, von dort fließt es in Rohren zu den Dassanech. Solarzellen